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Die 80/20-Regel funktioniert nicht mehr – hier ist der Grund, warum inklusives Design immer gewinnt

Geschrieben von Alida

Veröffentlicht am 05.April.2022

Immer 100 % zu erreichen ist schwer. Deshalb spielen die Menschen so gerne mit der 80/20-Regel. 

Diese auch als Pareto-Prinzip bekannte Wirtschaftstheorie besagt, dass 80 % der Ergebnisse aus 20 % der Bemühungen resultieren. Unterdessen werden weitere 80 % des Outputs benötigt, um die restlichen 20 % der Ergebnisse zu erreichen.

Sie können die Auswirkungen dieser Regel spüren, wenn Sie versuchen, eine neue Fähigkeit zu erlernen. Nehmen wir an, Sie üben eine neue Sprache oder fangen ein neues Hobby an. Möglicherweise fühlt es sich so an, als hätten Sie nach anfänglicher Arbeit einen guten Kenntnisstand erreicht, aber Sie müssen sich noch gewaltig anstrengen, um hundertprozentige Expertise zu erreichen.

Die Anwendung der 80/20-Regel könnte hier eine brauchbare Verhältnismäßigkeit sein, wenn Sie über Ihren eigenen Weg der Kompetenzerweiterung nachdenken. Aber wenn Sie sie auf Ihre Verbraucher anwenden? Das ist weder brauchbar – noch im entferntesten akkurat.

Schauen wir uns an, wie dieses Prinzip einer innovativen und inklusiven Produktgestaltung im Wege steht und welchen Ansatz man stattdessen verfolgen sollte.

 

Die 80/20-Regel und der Mythos des Durchschnittsverbrauchers

So sieht das Pareto-Prinzip bei der Produktgestaltung aus: Es ist ziemlich einfach, 80 % der Verbraucher (die „durchschnittliche“ Gruppe in der Mitte der Glockenkurve) zufriedenzustellen, aber es wird verdammt viel Arbeit erfordern, das auch für die 20 % der Ausreißer zu tun. Dies führt dazu, dass viele Entscheidungsträger die Bedürfnisse dieser Bevölkerungsgruppe einfach ignorieren.

Kat Holmes, die für inklusives Design zuständig ist, erklärt: „Es gibt diesen Mythos, der sich bis heute hält und in Design und Technik auftaucht: die 80/20-Regel. Man entwirft für die Mitte der Kurve, und um die 20 % kümmert man sich später.“ 

Es ist eine alte Denkweise, die sich schwer rechtfertigen lässt. Wenn Sie die meisten durchschnittlichen, normalen Menschen ansprechen und den größten Kundenstamm zufriedenstellen können, ohne viel Arbeit zu investieren, sind Sie mit Ihrem Produktdesign angeblich effizient.

Leider ist dieser Gedankengang fehlgeleitet. Tatsächlich ist es das Gegenteil von dem, was die besten Designer heute tun. Wie Kat es ausdrückt: „Was wäre, wenn es so etwas wie einen normalen Menschen gar nicht gäbe? Wenn es keine Normalität gibt, gibt es auch keine Sonderfälle – nur verschiedene Menschen, die sich von einem Moment zum nächsten verändern.“

 

Mit Blick auf Ihren Kundenstamm ist keine Normalität die neue Normalität

Je breiter, umfassender und inklusiver Sie bei der Produktgestaltung vorgehen können, desto erfolgreicher werden Sie sein.

Indem Sie für Leute designen, die Sie zuvor als Randfall betrachtet haben, bedienen Sie Menschen mit historisch unterversorgten Bedürfnissen, ohne die Nutzbarkeit Ihres Produkts für den Rest der Bevölkerung zu beeinträchtigen. Indem Sie Ihr Design inklusiver und zugänglicher gestalten, erreichen Sie letztlich ein breiteres Publikum und können Ihre Produkte schneller bekannt machen. 

Ironischerweise wird es dadurch, dass Sie nicht nur für das mittlere Segment entwerfen, einfacher, an diese Bevölkerungsgruppe zu verkaufen und gleichzeitig andere Zielgruppen zu erreichen. Das klingt doch viel effizienter und effektiver als die alte 80/20-Regel, oder?

 

Mit inklusivem Design lässt sich viel bewirken

Abgesenkte Bordsteinkanten sind ein großartiges Beispiel dafür, was diese Denkweise bewirken kann. Wenn Sie jemals eine Straße in einer Stadt in den USA überquert haben, haben Sie sicherlich abgesenkte Bordsteinkanten gesehen. Das sind die kleinen Rampen, die vom hochgelegenen Bürgersteig bis auf das Straßenniveau reichen. 

Leider waren sie keine inklusive Designlösung, die von Stadtplanern umgesetzt wurde. Die Stadtverwaltung ignorierte regelmäßig die Bedürfnisse von Rollstuhlfahrern und baute Bürgersteige mit starkem Gefälle, so dass das Überqueren jeder Straßenecke eine Herausforderung war. 

Der Einsatz von Vertretern der Behindertenrechtsbewegung führte dazu, dass die Verantwortlichen die Umgebung durch den Einbau von abgesenkten Bordsteinkanten anpassen mussten. Diese Designlösung hat sich infolge des Americans with Disabilities Act (ADA) weit verbreitet.

Es wurde jedoch bald klar, dass diese Rampen nicht nur Rollstuhlfahrern helfen. Alle bemerkten, wie einfach es plötzlich war, sich durch die Stadt zu bewegen – von Eltern mit Kinderwagen und Kindern auf Fahrrädern bis hin zu Geschäftsleuten mit Rollkoffern.

Obwohl die Geschichte mit den abgesenkten Bordsteinkanten die weit verbreiteten Vorteile eines inklusiven Designs veranschaulicht, unterstreicht sie auch das Ausmaß der verpassten Chancen, wenn Designer die Bedürfnisse einer breiteren Gesellschaftsgruppe ignorieren. 

Wenn Sie für den mythischen „Durchschnittsverbraucher“ entwerfen, denken Sie einmal darüber nach, welche Chancen Sie verpassen und welche positiven Auswirkungen Sie erzielen könnten. 

 

Schrauben Sie Ihr Design auf 100 % hoch

Es reicht nicht aus, nur 80 % der Bevölkerung zu bedienen. Dieser Ansatz ist nicht mehr tragbar und wird Ihrem Unternehmen auf lange Sicht schaden. Sie brauchen jedoch einen zuverlässigen Weg, um mehr über die vollen 100 % Ihres Kundenstamms zu erfahren. 

Wenn Sie eine Gruppe „unterschiedlicher Menschen, die sich von einem Moment auf den anderen verändern“ bedienen (wie Kat Holmes sie nennt), brauchen Sie eine Möglichkeit, um herauszufinden, was sich verändert und wie Sie sich weiterentwickeln können, um ihre Bedürfnisse zu erfüllen.

Denken Sie daran, dass Sie nie etwas verlieren, wenn Sie beim Design inklusiver vorgehen. Ihr Unternehmen und Ihre Zielgruppe können davon nur profitieren.

 

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